Sie haben die klassischen Sehenswürdigkeiten im Münchner Norden bereits abgehakt und sind auf der Suche nach Geheimtipps und alternativen Ausflugsideen abseits der ausgetretenen Touristenpfade?

Vergessene Orte, grüne Oasen und kulturhistorische Schätze warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Hier sind unsere 10 persönlichen Highlights zwischen Schwabing und Pfaffenhofen. Eine Karte mit allen Standorten finden Sie am Ende des Artikels.

Inhaltsverzeichnis: []

Heilig-Kreuz-Kirche (Fröttmaning)

Direkt neben dem Autobahnkreuz München-Nord und der alle Blicke auf sich ziehenden Allianz Arena steht ein oft übersehenes Kleinod: die Heilig-Kreuz-Kirche. Das romanisches Bauwerk entstand zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert und ist heute das älteste erhaltene Gotteshaus der bayerischen Landeshauptstadt.

Heilig-Kreuz-Kirche vor Allianz Arena
Blick vom Fröttmaninger Berg | Eigene Aufnahme vom 18.09.2025

Ein der Kirche geschenkter Partikel des Kreuzes Christi wurde im Spätmittelalter zum Ziel einer Wallfahrt. Heute wird die Reliquie in einer kunstvollen Monstranz verwahrt und kann im Rahmen einer Kirchenführung besichtigt werden. Besonders sehenswert sind außerdem die Reste romanischer Malereien, die Wandmalereien aus dem 12. Jahrhundert sowie das um 1740 entstandene Deckenfresko.

Mehr erfahren

Einst war die Kirche Teil des Weilers Fröttmaning. Ab 1953 erwarb München jedoch alle Höfe und riss sie zum Bau der Autobahn, eines Klärwerks und einer Mülldeponie ab. Allein die Kirche überlebte durch den Einsatz engagierter Bürger.

Heilig-Kreuz-Kirche Fröttmaning
Heilig-Kreuz-Kirche | Eigene Aufnahme vom 18.09.2025

Nur wenige Meter von der Heilig-Kreuz-Kirche entfernt befindet sich eine maßstabsgetreue Nachbildung, die im Fröttmaninger Berg zu versinken scheint. Dabei handelt es sich um das 2006 realisierte Kunstprojekt „Versunkenes Dorf“, das an die untergegangene Ortschaft erinnern soll.

Schloss Ottenburg

Der kleine Echinger Ortsteil Ottenburg ist sicher nur den wenigsten bekannt, obwohl sich hier im Mittelalter die bedeutendste Festung der Region befand. Bereits im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt, entwickelte sich die Ottenburg zum Machtzentrum der Freisinger Fürstbischöfe und zum Bollwerk gegen die bayerischen Herzöge. Die Auseinandersetzungen mit den weltlichen Machthabern eskalierten schließlich 1158 im „Föhringer Brückenstreit“, der als Geburtsstunde Münchens gilt.

Mehr erfahren

Heute erinnern nur noch wenige Spuren an die einst mächtige Burg. Diese wurde zunächst in ein Schloss umgewandelt, welches später weitgehend abgerissen wurde. Die verbliebenen Baureste wurden schließlich in eine spätklassizistische Villa integriert, welche sich in Privatbesitz befindet. Ein Besuch des geschichtsträchtigen Schlossbergs lohnt trotzdem. Zum einen kann die wiedererbaute Schlosskapelle besichtigt werden. Zum anderen eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick auf die Umgebung.

Waldrestaurant Bergl

Das Waldrestaurant Bergl in Oberschleißheim ist ein echter Geheimtipp. Idyllisch im Wald am Berglbach gelegen, ist dieses traditionsreiche Restaurant fast nur Einheimischen bekannt. Hinter dem Gebäude befindet sich ein gemütlicher Biergarten mit etwa 200 Plätzen. Angeboten werden klassische bayerische Schmankerl – vom Schweinsbraten bis zum Schnitzel mit Bratkartoffeln.

Eine eigene Website sucht man vergeblich. Informationen gibt’s auf Facebook.

Hügelgräber in der Garchinger Heide

Die Hügelgräber in der Garchinger Heide sind ein wertvolles Zeugnis vergangener Kulturen. Gefundene Grabbeigaben wie etwa Armreife, sichelförmige Messer, Dolchklingen oder Bronzeschwerter belegen, dass die Begräbnisstätten aus der Bronzezeit (ca. 1500 v. Chr.) stammen.

Mehr erfahren

Die Hügel sind heute stark überwuchert und lassen sich nur noch erahnen. Wer sich deshalb nicht alleine auf die Suche begeben möchte, behält den Veranstaltungskalender des Heideflächenvereins Münchner Norden im Blick, der in unregelmäßigen Abständen Führungen durch die Heide anbietet.

Heideflächenverein: Veranstaltungen

Neben der Suche nach den Hügelgräbern empfiehlt sich auch ein Abstecher zum angrenzenden Naturwaldreservat Echinger Lohe. Der Baggersee am Hart lädt danach zum Entspannen ein.

Bronzezeit Bayern Museum

Hoch über dem Ampertal, im heutigen Kranzberger Ortsteil Bernstorf, wurden Reste einer bronzezeitlichen Holz-Erde-Mauer mit Grabensystem entdeckt. Sie umschloss fast 13 Hektar und ist damit die größte Befestigung dieser Art nördlich der Alpen. In der mittleren Bronzezeit war der Platz ein bedeutendes Handelszentrum mit Kontakten von der Ostsee bis zum Nil.

Bronzezeit Bayern Museum
© Boardinghaus Eching

Das Bronzezeit Bayern Museum nutzt die Funde aus dem 14. vorchristlichen Jahrhundert, um das „erste goldene Zeitalter der Menschheit“ und die europäische Bronzezeit lebendig zu machen.

Mehr erfahren

Besucherpark Flughafen München

Der Besucherpark am Flughafen München mag kein wirklicher „Geheimtipp“ sein, gehört aber dennoch nicht zum typischen Touristenprogramm. Hier können Sie die Faszination Luftfahrt hautnah erleben. Vom 28 Meter hohen Besucherhügel hat man beste Sicht auf startende und landende Flugzeuge. Historische Flugzeuge, eine interaktive Ausstellung und das Restaurant „Tante Ju’s“ mit Biergarten runden das Angebot ab.

Besucherpark Flughafen München
Bild von Duernsteiner auf Pixabay

Vom Airport-Shop des Besucherparks startet auch die „Airport-Live-Tour“, welche spannende Einblicke in den Betrieb eines internationalen Luftfahrt-Drehkreuzes bietet.

Mehr erfahren

Weltwald mit Waldkirche St. Clemens

Ein Naturerlebnis besonderer Art bietet der Weltwald bei Freising. Auf verschiedenen Themenpfaden lassen sich hunderte Baum- und Straucharten aus aller Herren Länder bewundern, darunter Mammutbäume, Sumpfzypressen oder Japanische Schirmtannen.

Man findet auch beschauliche Orte zum Entspannen wie etwa die kleine Waldkirche St. Clemens Oberberghausen. Einst war der Ort ein Weiler mit vier Bauernhöfen, die jedoch 1883 abgesiedelt wurden; die Kirche mit kleinem Friedhof blieb erhalten.

Mehr erfahren

Wallfahrtskirche Mariabrunn

Ein tolles Ziel für eine kleine Radtour ist der idyllisch gelegene Wallfahrtsort Mariabrunn. Kurieren Sie all Ihre Leiden mit einem Schluck aus der Heilquelle und genießen anschließend eine kühle Maß unter Kastanien im Biergarten nebenan.

Mehr erfahren

Schloss Haimhausen

Schloss Haimhausen gehört mit Schloss Ottenburg definitiv zu den unbekannteren Sehenswürdigkeiten der Region, was sicher auch daran liegt, dass das historische Anwesen nur von außen bestaunt werden kann. Lediglich die Schlosskapelle lässt sich im Rahmen von Gottesdiensten von innen besichtigen. Ein Ausflug lohnt sich trotzdem, denn das Schloss ist idealer Ausgangspunkt für eine idyllische Wanderung entlang der Amper.

Mehr erfahren

Kloster Scheyern

Kloster Scheyern Luftbild
Carsten Steger, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Schlossanlage Schleißheim beeindruckt als prächtige Residenz der Wittelsbacher, doch der Ursprung des Adelsgeschlechts liegt woanders – nämlich in Scheyern bei Pfaffenhofen an der Ilm. Nachdem die Grafen von Scheyern 1119 in die Burg Wittelsbach umgezogen waren, übergaben sie Burg Scheyern den Benediktinern, die sie als Kloster nutzten – bis zum heutigen Tage.

Im Rahmen einer Führung lernen Sie die romanischen und barocken Bestandteile des Klosters kennen, darunter Kapellen, die Johanneskirche und den Kreuzgang.

Mehr erfahren

Nach der Besichtigung des Klosters lohnt sich eine Wanderung auf dem etwa 4 km langen Planetenweg, einem Lehrpfad, der das Sonnensystem maßstabsgetreu nachbildet.

Übersichtskarte (Google Maps)


Boardinghaus Eching Apartment
Vom Boardinghaus Eching erkunden Sie bequem die Region und genießen danach den Komfort und die Privatsphäre Ihrer eigenen vier Wände. Die perfekte Alternative zum Hotel für Aufenthalte ab einem Monat.