Heute vor 3 Jahren, am 26.09.2020, öffnete das Akram’s Eching seine Pforten für die Allgemeinheit. Zum Jubiläum gab’s nun einen Blumenstrauß und den goldenen Feinschmeckerlöffel, überreicht von Herbert Krimmer an Betreiber Mohammad Akram, als Dankeschön für die hervorragende Verköstigung des Boardinghauses, Echings und der Region – auch während der Pandemie.
Wir freuen uns auf die nächsten 3 Jahre und wünschen unserem sympathischen Pächter und seinem Team viel Erfolg und alles erdenklich Gute für die Zukunft!
Sagen Sie mal … Herr Akram
Wir hatten kurz Zeit, uns mit Mohammad Akram über seine Erfahrungen in den vergangenen 3 Jahren zu unterhalten.
Was war rückblickend der Hauptgrund dafür, dass Sie unser Angebot angenommen haben, in Eching ein Restaurant zu eröffnen?
Akram: Eigentlich hatte ich nicht den Plan, ein weiteres Restaurant zu eröffnen. Als ein Mitarbeiter einer Brauerei mich jedoch informierte, dass ein Betreiber in Eching gesucht wird und mir eine Skizze des Gebäudes zeigte, war mein Interesse geweckt – die außergewöhnliche Architektur gefiel mir sehr gut. Nach einem Besuch in Eching war mir zwar klar, dass die Lage nicht optimal ist und nicht viel Laufkundschaft kommen würde, dennoch war ich zuversichtlich, da ich der Meinung bin, dass sich Qualität früher oder später durchsetzen wird. Nach weiteren Besuchen in Eching und mehreren positiven Gesprächen, freute ich mich dann auf die neue Herausforderung.
Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung des Akram’s seit Eröffnung?
Akram: Sehr zufrieden – trotz einiger schwieriger Monate während der Pandemie.
Gab es neben Corona sonstige Anlaufschwierigkeiten?
Akram: Die Mitarbeitersuche war eines der größten Probleme. Insbesondere die Suche nach einem Koch hat sich gezogen. Ein mir von früher bekannter Koch aus Dubai durfte lange nicht einreisen. So war ich ca. 1,5 Jahre lang häufig der einzige Koch in der Küche und konnte meine Familie in Garmisch nur selten besuchen. Ich bin jedoch „zufriedener Optimist“. Jedes Problem löst sich irgendwann und jede Pandemie geht irgendwann vorüber – das war schon im Mittelalter so.
Sie betreiben noch ein weiteres Restaurant in Garmisch. Welche Unterschiede gibt es?
Akram: Garmisch ist eine „Weltstadt“. Da sind Gäste einfach da. In Eching müssen Gäste erst gewonnen werden. Außerdem haben wir in Garmisch eine Speisekarte speziell für arabische Gäste. Diese wohnen häufig in Innsbruck oder München und fahren nur zum Essen nach Garmisch.
Artikel in der Süddeutschen Zeitung
Konnten Sie hier schon eine Stammkundschaft aufbauen?
Akram: Ja – etwa 50% meiner Gäste kommt regelmäßig.
Was war Ihr lustigstes oder bemerkenswertestes Erlebnis in Eching?
Akram: Hmmm ….
Jenny (Service): Also mir fällt da gleich etwas ein: Einmal mussten wir eine Dame aus einem Blind Date befreien. Diese rief uns aus der Toilette an, mit der Bitte um „Rettung“. Wir riefen Sie dann etwas später zurück und spielten in lautem, aufgeregtem Ton die überforderte Babysitterin. Sie verabschiedete sich dann umgehend und konnte beim Verlassen des Restaurants aufatmen.
Rückblick
In der jüngeren Geschichte Echings war die Boardinghaus-Erweiterung 2019/20 zweifellos eines der umstritteneren Bauprojekte. Voraus gingen jahrelange Diskussionen im Gemeinderat. Anwohner äußerten Sorgen und Einwände, selbst die Süddeutsche Zeitung berichtete mehrmals. Nach ca. 3 Jahren und größeren Plananpassungen war die Baugenehmigung erteilt und dann ging alles recht schnell – eine alte Gewerbehalle wich dem Neubau von 77 Appartements und eines Restaurants.
Es ist wohl eher ungewöhnlich auf einer Bautafel das Wort „eventuell“ zu lesen. Generell sollte der Bauherr ja wissen, was er da baut! Zu Baubeginn war jedoch nur klar: Boardinghaus-Gäste sollten ein kulinarisches Angebot vor Ort erhalten, ein Betreiber war jedoch noch nicht gefunden, die Nutzung des Gebäudes somit erstmal offen. Aufgrund der etwas versteckten Lage außerhalb des Ortskerns, fiel die Wahl auf eine auffällige Fassade und so ging es dann einfach mal los.
Aber wo einen geeigneten Betreiber finden? Anfangs blieb die Suche erfolglos, bis zufällig jemand jemanden kannte, der bei einer Brauerei arbeitete, welcher wiederum jemanden kannte, den er einfach mal fragte, ob Interesse besteht.
Und so durften wir am 24.09.2020 Herrn Mohammad Akram als neuen Betreiber des Restaurants im Rahmen eines Probeessens in Eching offiziell willkommen heißen. Zwei Tage später öffnete das Restaurant dann auch für die Allgemeinheit und erfreut sich seither großer Beliebtheit.
Über Akram
Mohammad Akram ist in Punjab (Pakistan) geboren und war als Koch in Abu Dhabi, Dubai, Islamabad, Karachi, Barcelona und München tätig, bevor er 2007 die Küchenleitung des auf der Zugspitze neu eröffneten Gletscherrestaurants Sonnalpin übernahm.
Neben seiner Tätigkeit in der Showküche auf dem höchsten Gipfel Deutschlands gab Akram Kochkurse und verfasste ein Kochbuch, das im Restaurant ausliegt. Viele seiner ehemaligen Gäste kennen ihn deshalb einfach als „Zugspitz-Koch“.
Akram pendelt heute zwischen Eching und Garmisch, wo er mit seiner Familie lebt und ein weiteres Restaurant betreibt. Falls er mal nicht in der Küche steht und die Speisen persönlich zubereitet, übernehmen Köche diesen Job, die in Akram’s Küchengeheimnisse eingeweiht sind.
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