Sie planen einen Aufenthalt als Expat in München? Mit unserem Ratgeber starten Sie bestens vorbereitet in Ihr neues Leben in der bayerischen Landeshauptstadt.

Inhaltsverzeichnis

Über München

München ist eine der wirtschaftsstärksten Metropolen Europas und international stark vernetzt. Etwa 30 % der rund 1,6 Millionen Einwohner Münchens kommen aus dem Ausland. Es sind jedoch nicht nur die guten Jobchancen, die die bayerische Landeshauptstadt für Expats so attraktiv machen. Orte wie der Englische Garten, der Olympiapark, die gemütlichen Biergärten inmitten der Stadt und die zahlreichen kulturellen Angebote sorgen für eine hervorragende Work-Life-Balance. Zugleich ist München die sicherste Großstadt Deutschlands – 2023 bereits zum 48. Mal in Folge. Wirkliche No-go-Areas gibt es nicht.

All das und mehr macht München zu einer der lebenswertesten Städte für Expatriates weltweit. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine von der Unternehmensberatung Mercer durchgeführte Studie aus dem Jahre 2023. Diese bewertete die Lebensqualität von Expats anhand von 39 Faktoren in 241 Großstädten. Das Ergebnis: München landete auf dem siebten Platz.

Die große Anziehungskraft Münchens auf Menschen aus aller Welt hat jedoch auch Nachteile. Dazu gehören insbesondere der angespannte Wohnungsmarkt und das hohe Preisniveau.

Wohnung finden & anmelden

In München eine passende Wohnung zu finden erfordert häufig Geduld, Ausdauer, Frustrationstoleranz sowie das nötige Kleingeld. Die bayerische Landeshauptstadt ist vielleicht nicht so teuer wie New York oder London, aber immerhin das mit Abstand teuerste Pflaster Deutschlands! Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem Jahre 2023 liegen die Wohnkosten in München ganze 80 % höher als im deutschen Durchschnitt.

Wer etwas sparen möchte, kann sich im Münchner Umland umsehen, hier sind die Wohnkosten im Schnitt „nur“ noch 50 % teurer als im Bundesdurchschnitt. Noch günstiger wirds zum Beispiel im nördlichen Landkreis Freising mit +20 %.

Temporäre Unterkunft

Viele Vermieter von Mietwohnungen und teils auch Wohngemeinschaften bestehen auf ein persönliches Erscheinen im Rahmen einer Wohnungsbesichtigung. Es kann deshalb sinnvoll sein, für die ersten Monate eine temporäre Unterkunft zu buchen. Auf diese Weise gehen Sie kein allzu großes Risiko ein und müssen sich nicht langfristig binden. So haben Sie dann nach Ihrer Ankunft bereits eine sichere Bleibe und können dann ohne Stress nach einer langfristigen Unterkunft suchen und Besichtigungstermine vereinbaren.

Als temporäre Unterkunft für die ersten Monate kommen beispielsweise Boardinghäuser, (Apart-) Hotels oder auch möblierte Wohnungen mit befristeten Mietverträgen in Frage. Plattformen wie Apartmentservice, myroom24 oder Mr. Lodge können die Suche erleichtern.

Tipp! Onlineplattformen verlangen teils sehr hohe Vermittlungsgebühren, Direktbuchungen sind deshalb häufig günstiger. Auch sind viele Unterkünfte wie z. B. Boardinghäuser nicht auf diesen gelistet. Eine kurze Internetrecherche wird hier oft mit besseren Preisen belohnt.

Hinweis: Der Begriff Boardinghouse wird in Großbritannien häufig mit einfachen Unterkünften für Studenten assoziiert. In Deutschland hingegen richten sich Boardinghäuser an eine breitere Zielgruppe. Das Angebot reicht dabei vom spartanisch eingerichteten Zimmer mit Gemeinschaftsküche bis zum hochwertig ausgestatteten Apartment.

z. B. Boardinghaus Eching (ab 1 Monat, nahe Flughafen)

Boardinghaus Eching - Serviced Apartment 3 - Cover
Boardinghaus Eching – Apartment 3

Bei gewerblichen Anbietern temporärer Unterkünften (Boardinghäuser, Aparthotels) ist die Höchstaufenthaltsdauer in der Regel auf 6 Monate begrenzt. Private Anbieter von Wohnungen in München unterliegen hingegen einer Mindestmietzeit von 6 Monaten. In einigen Vororten können möblierte Wohnungen auch bereits ab 3 Monaten angeboten werden.

Langfristige Unterkunft

Temporäre Unterkünfte sind nicht an den Mietspiegel gekoppelt. Deswegen sind die Quadratmeterpreise hier im Vergleich zu unbefristeten Mietverhältnissen deutlich höher. Insbesondere bei langfristigen Aufenthalten in München lohnt sich deshalb die Suche nach einer unbefristeten Unterkunft – sei es die herkömmliche Mietwohnung oder ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft.

Die durchschnittliche Kaltmiete für eine klassische 30 m² große Mietwohnungen in München beträgt lt. Mietspiegel aktuell (2024) etwa 28 €/m², ist jedoch stark abhängig vom jeweiligen Stadtteil. Bogenhausen, Au-Haidhausen, Westend oder das Glockenbachviertel gehören dabei zu den teuersten, Feldmoching-Hasenbergl, Allach-Untermenzing oder Ramersdorf-Perlach zu günstigeren.

Es gibt eine Reihe von Onlineportalen, auf denen Sie mit der Suche starten und direkt mit den Vermietern oder Maklern der Wohnungen Kontakt aufnehmen können.

Insbesondere bei privaten Vermietern ist es wichtig, diesem das Gefühl zu geben, dass Sie der richtige Mieter sind. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf Ihre persönliche und finanzielle Situation. Versichern Sie dem Anbieter in Ihrer Reaktion auf eine Anzeige, dass Sie sorgsam mit der Wohnung umgehen und zuverlässig Ihre Miete zahlen werden. Erläutern Sie in diesem Zusammenhang auch Ihre berufliche Situation. Ein Einkommens- bzw. Beschäftigungsnachweis im Anhang Ihrer Bewerbung kann auch nicht schaden.

Die Suche ist wie schon erwähnt sehr schwierig, es ist keine Seltenheit, dass sich 100 Bewerber auf eine öffentlich ausgeschriebene Wohnung bewerben! Hinzu kommt, dass viele freiwerdenden Wohnungen unter der Hand weitervergeben werden und nicht einmal mehr den Weg in öffentliche Immobilienportale finden. Wie überall auf der Welt sind Kontakte bei der Wohnungssuche goldwert. Nutzen Sie auch die Möglichkeiten von Social Media. Auf Facebook gibt es zum Beispiel mehrere Gruppen, in denen aktuelle Mieter einen Nachfolger suchen.

Falls Sie trotzdem Schwierigkeiten haben eine Unterkunft zu finden, oder sehr genaue Vorstellungen von Ihrem zukünftigen Zuhause haben, empfiehlt es sich, einen Immobilienmakler mit der Wohnungssuche zu beauftragen. Ist dieser erfolgreich, so wird eine Vermittlungsgebühr (Maklerprovision, Maklercourtage) fällig.

Begriffe rund um die Wohnungssuche

SCHUFA-Bonitätsauskunft

Oft verlangen Vermieter eine sogenannte SCHUFA-Bonitätsauskunft, in der die finanzielle Zuverlässigkeit und Zahlungsfähigkeit einer Person bestätigt wird. Diese ist jedoch für Ausländer, die noch nicht in Deutschland gelebt haben, nicht verfügbar. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, die Zahlungsfähigkeit auf anderem Wege unter Beweis zu stellen. So könnten Sie beispielsweise ein Referenzschreiben von Ihrer ausländischen Bank mitbringen. Eine weitere Möglichkeit besteht im freiwilligen Angebot einer Bürgschaft durch einen Freund oder Verwandten. Auch ein Empfehlungsschreiben Ihres Arbeitgebers könnte hilfreich sein.

Kalt- und Warmmiete

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Warm- und Kaltmiete zu verstehen, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. Mit dem Begriff Kaltmiete bezeichnet man jenen Teil der Miete, der nur für die Nutzung der Wohnfläche anfällt. Betriebskosten wie Heizung oder Warmwasser sind darin – im Gegensatz zur Warmmiete – nicht enthalten. Meist bezahlt der Mieter jeden Monat zusätzlich zur Kaltmiete die geschätzten Betriebskosten und erhält vom Vermieter jährlich eine detaillierte Abrechnung. Bei erhöhtem Verbrauch kann eine Nachzahlung fällig werden, auch eine Erstattung bei sparsamem Umgang mit Wasser und Heizung sind denkbar.

Kaution

In der Regel muss eine Kaution an den Vermieter gezahlt werden. Diese beläuft sich meist auf 3 Nettokaltmieten. Die Kaution dient als Sicherheit für den Vermieter für den Fall, dass die Miete nicht gezahlt wird, oder Schäden in der Wohnung durch den Mieter verursacht wurden. Nach Beendigung des Mietverhältnisses erhält der Mieter die gesamte Kaution zuzüglich Zinsen zurück. Bei Mietrückständen oder Schäden kann der Vermieter die Kaution ganz oder teilweise vorübergehend oder dauerhaft einbehalten.
Vorsicht: Falls Sie eine Unterkunft direkt aus dem Ausland buchen oder anmieten, sollten Sie eine Kaution nur dann überweisen, wenn sie sich sicher sein können, dass die Wohnung existiert und der Anbieter seriös ist! Von Überweisungen auf Konten außerhalb Deutschlands sollten Sie in jedem Fall Abstand nehmen!

Wohnung anmelden

Steht bei Bezug der Wohnung bereits fest, dass Ihr Aufenthalt 3 Monate überschreiten wird, müssen Sie sich innerhalb von 2 Wochen nach Einzug bei der zuständigen Meldebehörde anmelden. In München ist die Anmeldung eines Wohnsitzes in einem von aktuell 6 Bürgerbüros möglich, wo grundsätzlich zunächst ein Termin vereinbart werden muss. Im Münchner Umland kann sich der Anmeldeprozess etwas unterscheiden. Informationen finden sich meist auf der Homepage der jeweiligen Stadt oder Gemeinde.

Zur Anmeldung eines Wohnsitzes benötigen Sie einen ausgefüllten und unterschriebenen Meldeschein (online oder im Bürgerbüro erhältlich), Ihren Personalausweis und/oder Reisepass (zur Identifizierung sowie zur Änderung der Anschrift), sofern vorhanden Ihre eID-Karte (zur Änderung der Anschrift auf dem Chip) und eine Wohnungsgeberbestätigung (diese erhalten Sie von Ihrem Vermieter).

Nach Anmeldung des neuen Wohnsitzes erhalten Sie eine Meldebescheinigung (auch Anmeldebestätigung genannt). Gut aufheben, denn man braucht sie z. B. für die Krankenversicherung, die Aufenthaltsgenehmigung und vieles mehr. Wenn Sie zuvor noch nie in Deutschland gemeldet waren, erhalten Sie außerdem automatisch einen Brief vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) mit Ihrer persönlichen Steuer-Identifikationsnummer. Diese benötigt Ihr Arbeitgeber um den Lohnsteuerabzug machen zu können.

Im Zusammenhang mit der Anmeldung eines Wohnsitzes ist es wichtig zu wissen, dass jeder Haushalt in Deutschland Rundfunkgebühren entrichten muss – auch dann, wenn keine Radio-, Fernseh- oder Mobilgeräte im Haushalt vorhanden sind. Wenn Sie in einer Wohngemeinschaft leben, können Sie diese Gebühren mit Mitbewohnern teilen, da die Kosten nur einmal für den gesamten Haushalt und nicht pro Person berechnet werden. Nach Anmeldung eines Wohnsitzes wird der „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“ (kaum zu glauben, aber ja, der heißt wirklich so) automatisch informiert. Sie erhalten dann von diesem Post, in der Sie aufgefordert werden, die Wohnung anzumelden. Es ist also nicht unbedingt nötig, sofort nach der Anmeldung selbst aktiv zu werden. Prüfen Sie auch, ob Sie aufgrund sozialer oder gesundheitlicher Gründe einen Antrag auf Befreiung von der Rundfunkgebühr oder Ermäßigung stellen können!

Wenn Sie Deutschland endgültig ins Ausland verlassen, müssen Sie Ihren Wohnsitz abmelden. Falls Sie im Stadtgebiet Münchens gemeldet sind, füllen Sie dazu einfach das Abmeldeformular aus und buchen einen Termin wie schon bei der Anmeldung der Wohnung.

Beachten Sie, dass eine Abmeldung frühestens 1 Woche vor Auszug aus der Wohnung möglich ist.

Bankkonto eröffnen

Nach der Ankunft in Deutschland ist es meist sinnvoll, ein deutsches Girokonto zu eröffnen, denn die meisten Zahlungen werden elektronisch abgewickelt – die Miete, Strom, Internet, aber auch das Gehalt. Grundsätzlich sollte auch ein Konto bei einer beliebigen europäischen Bank ausreichen. Probleme mit Zahlungen können Sie jedoch ausschließen, wenn die IBAN (International Bank Account Number) Ihres Kontos mit DE beginnt. Falls Sie kein Bankkonto mit einer IBAN haben, so ist die Eröffnung eines Kontos zwingend notwendig, da eine IBAN für alle Inlands- und Auslandsüberweisungen in Deutschland verpflichtend ist.

Sie haben die Wahl zwischen einem klassischen Konto bei einer Filialbank oder bei einer Online-Bank. Können Sie auf den Vor-Ort-Service der Filialbanken verzichten, ist vermutlich ein Konto bei einer reinen Online-Bank ausreichend, um ihre Finanzgeschäfte schnell und flexibel erledigen können.

Für die Eröffnung eines Bankkontos benötigen Sie meist folgende Unterlagen: gültigen Reisepass, Aufenthaltserlaubnis, Meldebescheinigung. Wenn Sie bei Filialbanken Probleme haben, können Sie auf Online-Banken ausweichen, die manchmal weniger strenge Anforderungen stellen. Unter Umständen ist es bei diesen auch möglich, ein Konto aus dem Ausland zu eröffnen. Hier sind etwa die expat-freundlichen Onlinebanken N26 oder bunc zu nennen.

Anschluss finden

Nachdem die ersten Hürden beseitigt wurden, heißt es nun in München anzukommen, sich zu integrieren, Gewohnheiten und Gebräuche kennenzulernen und das Leben zu genießen.

Schnell Freunde in einem neuen Land zu finden, ist immer eine große Bereicherung. Es macht nicht nur Spaß, in der Freizeit Menschen aus aller Welt zu treffen, sondern ermöglicht auch einen Erfahrungsaustausch, der das alltägliche Leben in München erleichtern kann. Gut also, dass München seit Jahrzehnten ein beliebtes Ziel für Expats ist und es deshalb kein großes Problem darstellen sollte, Anschluss zu finden und sich mit anderen Expats auszutauschen.

Eine der größten Communitys in München sind die Munich Expats, die regelmäßige Treffen veranstalten und deren Facebook-Gruppe alleine über 55.000 Mitglieder hat. Auch auf Plattformen wie Meetup oder Reddit, können Sie sich mit anderen Expats austauschen, Fragen stellen oder sich in der Freizeit verabreden, um gemeinsam München zu erkunden.

Vielen Expats fällt es anfangs schwer, Einheimische kennenzulernen. Münchner sind eher zurückhaltend, wirken teils distanziert und haben bereits feste soziale Kreise. Erschwerend hinzu kommen Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede. Eine gute Möglichkeit, Kontakte zu schließen, sind etwa der Besuch von lokalen Festen wie dem Oktoberfest, entspannte Nachmittage im Biergarten oder After-Work-Events mit Kollegen. Diese Veranstaltungen schaffen eine lockere Atmosphäre, in der sich Gespräche leichter entwickeln. Auch bieten Vereine wie Sportclubs oder Kulturgruppen eine großartige Gelegenheit, Freundschaften zu schließen.

Zahlen & Trinkgeld

Viele Geschäfte, Restaurants und Cafés akzeptieren Kartenzahlungen. Diese ist in Deuschland jedoch insgesamt noch wesentlich weniger verbreitet als in vielen anderen Ländern. Insbesondere kleinere Läden oder Straßenhändler akzeptieren häufig nur Bargeld. In diesen Situationen ist es immer eine gute Idee, etwas Cash zur Hand zu haben. Dieses bekommen Sie am einfachsten an Geldautomaten, die in München weit verbreitet sind.

A propos Kleingeld. Sofern Sie mit den Speisen, Getränken und dem Service zufrieden waren, ist es üblich, beim bezahlen Trinkgeld zu geben. Etwa 10 % des Gesamtbetrags gelten in Deutschland als angemessen, wobei die Höhe des Trinkgelds natürlich auch von Ihrer Zufriedenheit abhängt. Kostet der Kaffee 2,70 €, dann runden Sie einfach auf 3 € auf. Signalisieren Sie der Servicekraft bei Barzahlung mit einem „Stimmt so!“ oder seinem bayerischen Pendant „Bassd scho“, dass Sie kein Wechselgeld erwarten. Auch wenn Sie mit Karte bezahlen, können Sie Trinkgeld geben, indem Sie vorher Bescheid sagen.

Sprache lernen

Viele Menschen in München sprechen zumindest ein bisschen Englisch, es geht also prinzipiell auch ohne perfekte Deutschkenntnisse. Auch wenn das berufsbegleitende Erlernen einer Sprache immer eine Herausforderung darstellt, kann es sich insbesondere bei längeren Aufenthalten lohnen, denn Sprachkenntnisse sind wesentlich für eine erfolgreiche Integration. Für das Berufsleben, aber auch für das Privatleben sind Deutschkenntnisse der Schlüssel zu einem erfolgreichen, bereichernden Aufenthalt in Deutschland.

Hilfreich sind Deutschkenntnisse auch dann, wenn es um offizielle Angelegenheiten wie die Anmeldung eines Wohnsitzes oder das Ausfüllen der Steuererklärung geht. Darüber hinaus kann der Nachweis von Deutschkenntnissen auch Voraussetzung sein für die Erteilung eines unbefristeten Aufenthaltstitels oder für die Einbürgerung in Deutschland.

Zu den zahlreichen Anbietern von Sprachkursen in München und Umgebung gehören auch sog. Volkshochschulen (VHS). Dies sind gemeinnützige Einrichtungen zur Erwachsenen- und Weiterbildung, die neben Präsenzkursen auch kostenlose Onlinekurse anbieten.

Soll ein Sprachzertifikat erworben werden ist zu beachten, dass Behörden in manchen Fällen nur Zertifikate von bestimmten Anbietern akzeptieren. Es ist daher empfehlenswert sich im Vorfeld bei der jeweiligen Stelle zu informieren. Zu den wichtigsten und anerkanntesten Zertifikaten gehören die des Goethe-Instituts und das TestDaF-Zertifikat.

Aber Vorsicht: Auch wer über gute Deuschkenntnisse verfügt, wird nach der Ankunft in München zunächst etwas frustriert sein, denn der bayerische Dialekt ist auch mit guten Hochdeutsch-Kenntnissen häufig nur schwer zu verstehen. Deshalb kann es nicht schaden, ein paar bayerische Redensarten dem Wortschatz hinzuzufügen: Servus (Hallo, Tschüss), Pfiat di (Auf Wiedersehen), Griaß di (Guten Tag), Obacht (Vorsicht!), Bassd scho (Alles gut!), Pack ma’s (Gehen wir) oder Schleich di (Aus dem Weg!).

Geldspartipps

Lebensmittel einkaufen

Kaufen Sie Ihre Lebensmittel bei Discountern wie Lidl, Penny, Aldi oder Netto ein. Diese bieten eine kleinere Auswahl und möglicherweise ein weniger schönes Einkaufserlebnis, dafür sind sie aber viel preiswerter als z. B. Rewe oder Edeka.

Generell gilt im Supermarkt: Teure Markenprodukte sind meist auf Augenhöhe im direkten Blickfeld platziert. Günstige Produkte oder Eigenmarken sind eher ganz unten oder ganz oben einsortiert und fallen nicht sofort ins Auge. Wer sparen will, muss sich also bücken oder strecken!

Noch mehr sparen kann man, wenn man auf Sonderangebote achtet und z. B. Prospekte durchforstet oder kurz vor Ladenschluss einkauft. Dann sind viele verderbliche Produkte wie Obst, Gemüse oder Brot deutlich im Preis reduziert.

Biergarten statt Restaurant

Selber kochen ist in jedem Fall die günstigste Möglichkeit satt zu werden. Jedoch gehört es einfach hin und wieder dazu, mit Freunden essen zu gehen. Wer dabei sparen möchte, geht im Sommer in einen der zahlreichen Biergärten Münchens. Dort gibt es nicht nur bayerische Köstlichkeiten zu erschwinglichen Preisen, es ist auch ein ungeschriebenes Gesetz, dass die eigene Brotzeit selbst mitgebracht werden darf. Nur die Getränke müssen gekauft werden!

Es ist in München auch nicht unüblich, mit Arbeitskollegen oder Geschäftspartnern in der Mittagspause im Biergarten zu Essen. Bitte beachten: Die Klassiker der bayerischen Küche sind Haxen oder Braten mit Knödel und viel Soße. Diese sind jedoch kompliziert zu essen, sie beanspruchen Zeit, Konzentration und Geschick und hinterlassen trotzdem gerne mal den ein oder anderen Fleck auf dem Hemd. Deshalb ist es ratsam, lieber zum Obazdn (bayerische Käsezubereitung) oder zur Weißwurst zu greifen!

Weißwurst Brotzeit
Bayerische Spezialität – Weißwürste mit Senf

Mobilität

München verfügt über ein modernes Nahverkehrsnetz, bestehend aus U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen, mit denen man schnell und relativ kostengünstig von A nach B kommt. Am günstigsten, umweltfreundlichsten und teils sogar am schnellsten, sind Sie jedoch mit dem Fahrrad. Die Anschaffung eines günstigen Gebrauchtrades sollte sich so schnell amortisiert haben. Schauen Sie doch mal in den Kleinanzeigen lokaler Medien, fragen in Expat-Foren oder versuchen Ihr Glück auf einem der zahlreichen Flohmärkte der Stadt.

Für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel empfiehlt sich die App der Münchner Verkehrsgesellschaft. Diese bietet Fahrplanauskünfte, Handytickets sowie weitere Funktionen und Informationen – teils in Echtzeit.

MVV Bus & Bahn
Bild: MVV

Bei mehr als zwei Fahrten mit dem ÖPNV am Tag ist eine Tageskarte meist die günstigste Option. Wenn Sie innerhalb einer Woche oder eines Monats viele Fahrten unternehmen, ist die IsarCard (Wochen- oder Monatskarte) günstiger als Einzelfahrscheine, Streifen- und Tageskarten.

Falls Sie nicht nur München, sondern ganz Deutschland entdecken möchten, so ist evtl. das seit 2023 existierende Deutschland-Ticket die günstigste Option. Diese kostet aktuell nur 49 € im Monat und man kann damit alle öffentlichen Verkehrsmittel, inklusive alle Züge des Regionalverkehrs nutzen. Sie möchten hin und wieder in den Alpen wandern, Neuschwanstein live erleben oder für ein paar Tage nach Berlin – mit dem Deutschland-Ticket kein Problem und konkurrenzlos günstig.

Freizeitaktivitäten

Viele Freizeitaktivitäten in München sind kostenlos. So z. B. ein Besuch des Schlossparks Nymphenburg, der BMW Welt oder des Englischen Gartens – einer der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt. Zu dessen Sehenswürdigkeiten zählen beispielsweise der Monopteros, die Surfer am Eisbach, oder die Biergärten am Kleinhesseloher See und am Chinesischen Turm. Im Sommer zieht es viele Münchner an die Isar, um sich an heißen Tagen im seichten Wasser abzukühlen, mit Freunden zu grillen oder einfach die Aussicht zu genießen. Insbesondere der Münchner Flaucher, ein Isarabschnitt am Tierpark Hellabrunn ist hierfür ein beliebter Treffpunkt.

Monopterus im Englischen Garten München
Monopterus im Englischen Garten

Beim Sightseeing können Sie mit der München Card, dem München City Pass oder der CityTourCard kräftig sparen! Diese gewähren nicht nur kostenlosen oder vergünstigten Eintritt in die Top-Sehenswürdigkeiten Münchens, sondern Sie fahren zudem gratis mit dem öffentlichen Nahverkehr der Stadt! Inklusive sind dutzende Attraktionen wie zum Beispiel eine Führung durch die Bavaria Filmstadt, ein Besuch des Deutschen Museums, des FC Bayern Vereinsmuseums und zahlreiche Stadtführungen zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem Bus.

TL;DR | FAQ

Ist München eine gute Stadt für Expats?

Ja, München gilt sogar als eine der lebenswertesten Städte für Expats weltweit. Die bayerische Landeshauptstadt bietet eine starke Wirtschaft, vielfältige kulturelle Angebote und eine hervorragende Work-Life-Balance. Viele internationale Unternehmen wie BMW, Siemens oder Allianz haben hier ihren Sitz. Dadurch gibt es bereits eine große Expat-Community, was die Integration erleichtert.

Was sind die größten Herausforderungen für Expats in München?

Die größten Herausforderungen für Expats in München sind die hohen Lebenshaltungskosten und die schwierige Wohnungssuche. Vielen Expats fällt es außerdem schwer, Einheimische kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Die große Expat-Community hilft jedoch beim Ankommen und Vernetzen.

Mit welchem Gehalt kann ich in München gut Leben?

Das durchschnittliche Jahresgehalt in München liegt aktuell (2024) bei etwa 56.250 Euro brutto (Quelle: kununu.com). Damit ist München die Stadt mit dem höchsten Durchschnittsgehalt in Deutschland. Die hohe Vergütung spiegelt jedoch auch die sehr hohen Lebenshaltungskosten in der Stadt wider. Wer deutlich weniger verdient, kann trotzdem gut Leben, sollte jedoch seine Ausgaben unter Kontrolle halten.

Wie kann ich in München Geld sparen?

München ist die mit Abstand teuerste Stadt Deutschlands, was die Wohnkosten anbelangt. Auch wenn es für die ersten Monate sinnvoll erscheint, zunächst eine temporäre, möblierte Unterkunft zu buchen, so ist es häufig sinnvoll, schnellstmöglich nach einer unbefristeten, unmöblierten Wohnung oder einem Zimmer in einer Wohngemeinschaft Ausschau zu halten. Diese unterliegen dem aktuellen Mietspiegel und sind deutlich günstiger. Sparen lässt sich dabei auch etwas im Münchner Umland.
Lebensmittel und Drogerieartikel kaufen Sie günstig bei Discountern wie Aldi oder Lidl statt bei Rewe, Edeka & Co. Durchstöbern Sie ggf. auch die jeweiligen Prospekte mit Sonderangeboten oder kaufen verderbliche, stark reduzierte Waren kurz vor Ladenschluss ein.
Verzichten Sie auf ein eigenes Auto! Um mobil zu bleiben, lohnt sich die Anschaffung eines Fahrrads, mit dem Sie alle Ziele im Stadtgebiet schnell erreichen und das Deutschlandticket ermöglicht unschlagbar günstige Fahrten im gesamten Regionalverkehr Deutschlands.

Benötige ich in München Deutschkenntnisse?

Deutschkenntnisse sind hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Die meisten Münchner verstehen und sprechen Englisch (mit starkem Dialekt), jedoch erleichtern Sprachkenntnisse den Alltag und die Integration erheblich.

Welche Stadtteile Münchens sind besonders beliebt?

München bietet eine Vielzahl von Stadtteilen, die jeweils ihren eigenen Charme haben. Wer nach einem lebendigen Viertel mit internationaler Atmosphäre sucht, ist in Schwabing, Maxvorstadt oder im Glockenbachviertel genau richtig.

Welche Stadtbezirke in München sind am teuersten?

Altstadt-Lehel und Bogenhausen zählen zu den teuersten Stadtbezirken. Die Pienzenauerstraße in Bogenhausen gilt dabei gar als die teuerste Straße Deutschlands. Ihre Lage direkt an der Isar macht sie zu einer äußerst exklusiven Adresse.

Welche Stadtteile sollte man in München meiden?

München ist lt. Kriminalstatistik seit Jahrzehnten die sicherste Großstadt Deutschlands. Es gibt jedoch auch einige Gegenden, die als soziale Brennpunkte gelten. Stadtviertel wie das Hasenbergl, Neuperlach oder Moosach hatten in der Vergangenheit einen schlechten Ruf, der sich jedoch in den letzten Jahren deutlich verbessert hat.


Autor: Boardinghaus Eching – Wohnen auf Zeit bei München

Das Boardinghaus Eching ist mit seinen 180 möblierten und löffelfertig ausgestatteten Serviced Apartments einer der größten Anbieter von Wohnen auf Zeit im Norden von München. Unsere Unterkunft vereint die Vorteile einer Mietwohnung (Möglichkeit zur Selbstversorgung, Privatsphäre) mit dem Komfort hotelähnlicher Serviceleistungen – die ideale Wohnlösung für Geschäftsreisende, Pendler, Expats, temporäre Mitarbeiter und alle, die auch auf längeren Reisen Wert auf ein Zuhause-Gefühl legen.


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